Steine auf meinem Weg – Wunde – Licht

kleiner Havaneser

«Eine Wunde ist ein Ort, über den das Licht in Dich eindringt.» Rumi (1207 – 1273)

Unsere Pippilotti

Ja, es ist sie…. schon da…

Kleiner Havaneser…. viel zu klein, viel zu lebhaft, viel zu lustig. Schlafen kann sie nur, wenn die Erde still steht. Fertig mit Ausschlafen. Hundeschulleiterinnnen findet sie vollständig überflüssig. Offene Türe heisst für sie katzengleich Freiheit.

Albtraum aller Hundehalterinnen. Stein auf dem Weg.

Was daraus wurde:

Ein kleines Pippilottchenvorgärtchen, ein ausbrauchsicherer Garten.

Daraus entstand nach und nach ein erweiterter Aussenbereich mit verschiedenen lauschigen Ecken und Enden, Pavillion und Liegestühlen, chinesischen Lampen beleuchtet, kurz ein Paradies mit neuem Lebensgefühl.

Katharinas und Markus Traum.

Eine Kindheit im Zeichen der Krankheit.

Als ich fünf Jahre alt war, wurde meine Mutter krank, schwer krank, es hiess, sie sterbe in wenigen Monaten. Das Kind, also ich, setzte alles daran, dass dies nicht passieren würde. Das Mädchen versuchte diesen Gott, von dem es schon so viel von der Grosstante, einer schwarz gekleideten und schwer gebauten Frau und Nonne, mit dickem Rosenkranz gehört hatte, zu überzeugen, dass er die Mutter doch am Leben lassen solle. Es betete verzweifelt, versuchte brav und lieb zu sein. Es war sehr fleissig in diesen Aufgaben. Drinnen im Haus, bei der Mutter, in der Stille, im Schmerz.

Daneben draussen … kamen all die in kleinen Mädchens Innenwelten auch noch lebenden, lebhaften Gestalten und kreierten Welten in Freiheit. Das Mädchen liebte Pippi Langstrumpf und lebte diese draussen mit ihren Tieren, im Schlamm, mit den vielen anderen wilden und zahmen Kindern.  Sie schrieb und malte Geschichten und fiel ins Wasser, sammelte Schnecken, vermehrte Stabheuschrecken und sang laut und deutlich mit, wenn es hiess: Die Gedanken sind frei.

Heute, jetzt, geniesse ich meine vollfarbige, tönende, riechende Innen – und Aussenwelt. Ich bade in den tausend Ideen und führe ab und zu eine aus. Heute liebe ich es mit Menschen das Licht der Wunde zu entdecken, die Zauberkraft daraus zu spüren.

Ist es nicht schön, das Gefühl zu haben, dass alles was war, dazu beigetragen hat, genau der Mensch zu werden, den ich jetzt bin, mit den Kanten und Ecken und Rundungen 😊 Wie langweilig, wenn wir alle… wie wir früher sagten, „Bülacher Flaschen“ wären.

Wenn ich heute manchmal Menschen von sich erzählen höre, von ihrer hohen Sensibilität, von ihrer Emotionalität, von ihren grossen Aengsten, ihren Sorgen, von ihren herausfordernden Erlebnissen, spüre ich einerseits Mitgefühl mit ihren Verlusten, Abschieden, mit ihrer Trauer, ihrer Verwirrtheit, habe ich tiefe Ehrfurcht vor ihrem Leiden und andererseits … blitzt bei mir die Bewunderung für ihre Einzigartigkeit, ihren  ganz eigenen vielleicht mit vielen grossen Steinen und Felsbrocken besetzten  Weg und ich ahne etwas von ihrem wunderbaren tiefsten Wesen und fühle mich reich beschenkt.

Und so möchte ich diesen Beitrag wieder mit Rumi enden:

 «Meine Religion ist Liebe. Jedes Herz ist mein Tempel»

PS:

Es ist möglich mit mir Steine zu bemalen, beschreiben, bekleben, einen eigenen Steingarten zu gestalten oder die Steine an schönen Orten auszusetzen.

Ach ja…. da sind schon einige Ideen 😉

Steine als Denkmal für Wunden in meinem Leben, durch die Licht drang oder noch nicht entdeckt wurde.

Steine, eigene Geschichten, die ich noch nicht verstehe, dich mich irritieren, behindern und ich einfach mal bemale.

Steine als Denkmal für wunderbare Stationen in meinem Leben.

Steine, die ich noch dringend brauche, z.B Gelassenheit, Selbstmitgefühl, Mut, Schildkrötenenergie!!! Damit ich sie schon mal im Garten habe.

….

Diese Steinarbeit kann im Rahmen von Kunsttherapie Sitzungen oder auch projektmässig, einen Nachmittag an der Thur oder bei mir, allein oder in Kleinstgruppen (wenn man das mit Bekannten da machen möchte) stattfinden.

In diesem Sinne auf eine gefreute Steinesuche und … schick mir doch ein Bild 😉

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